S. J. Watson: Ich. Darf. Nicht. Schlafen.

Schon länger hat mich kein Buch mehr so gefesselt wie „Ich darf nicht schlafen“. Ich konnte es nicht weglegen. Ich habe mir die halbe Nacht um die Ohren gehauen, um das Buch fertig zu lesen. Fazit: Leseempfehlung!

Worum geht’s? Um eine Frau mit Gedächtnisverlust

Eine Frau in ihren Fünfzigern wacht jeden Morgen auf und weiß nicht, wer der Mann ist, der neben ihr im Bett liegt. Sie rennt voller Panik ins Bad, wo sie Post-its findet – mit ihrem Namen, Christine, und mit dem Namen ihres Mannes, Ben. Ben erzählt ihr, sie hätte einen Unfall gehabt. Seitdem kann sie sich nur noch an ihre Kindheit erinnern. Jeden Abend, wenn sie ins Bett geht, löschen sich alle Erinnerungen des Tages. Jeden Morgen wiederholt sich dasselbe: Sie weiß nicht mehr, wer sie ist.

Ein Arzt, der sie für eine wissenschaftliche Studie benötigt, aber auch ein Herz hat, nimmt Kontakt zu ihr auf. Er empfiehlt ihr, Tagebuch zu schreiben. Jeden Morgen ruft er sie an, um sie daran zu erinnern, ihr Tagebuch zu lesen und am Abend die Erlebnisse des Tages darin festzuhalten. Langsam ergeben sich Ungereimtheiten: Nicht alles, was Ben ihr erzählt, stimmt. Wem kann sie trauen?

Spannend, packend, fesselnd

„Du. Darfst. Nicht Schlafen.“ ist unglaublich spannend geschrieben. Gegen Ende habe ich Passagen übersprungen, um schneller ans Ziel zu kommen – und bin dann doch wieder zurück, um alles zu lesen, weil ich mir die Details nicht entgehen lassen wollte. Der Thriller wurde 2014 mit Nicole Kidman in der Hauptrolle verfilmt.

Ich habe mich während des Lesens daran erinnert, dass ich den Film wohl schon mal gesehen habe, aber nicht an das Ende. Das Gute ist, dass ich an cineastischer Amnesie leide – so würde ich das bezeichnen. Ich kann Filme zweimal sehen und die Handlung ist immer wieder neu für mich. Deswegen konnte ich das Buch mit Spannung lesen. Wenn man schon weiß, wie es ausgeht, macht es sicher nur halb so viel Spaß. Gedächtnisverlust kann wohl Fluch und Segen sein…

Nein, im Ernst: Jeden Morgen aufzuwachen und seinen eigenen Ehemann nicht mehr zu erkennen, muss der Horror sein. Man ist denjenigen, die einem etwas über einen selbst erzählen, völlig ausgeliefert.

Dieses Buch ist was für dich, wenn du:

  • endlich wieder ein Buch suchst, das dich fesselt.
  • mitfiebern willst, ob es Christine gelingt, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen.
  • denkst, Freunde sind unglaublich wichtig im Leben.

Ich habe folgendes Buch gelesen:
Watson, S. J.: Ich. Darf. Nicht. Schlafen. Erschienen im Fischer Taschenbuch, Frankfurt am Main, 2012.

Herkunft:
Aus einem Bücherschrank in Fürth

Bild: (c) Susanne – aufgenommen in Porto, Portugal, 2018

Susanne

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