Kristof Magnusson: Das war ich nicht

Treffen sich ein Banker, ein Autor und eine Übersetzerin – und heraus kommt kein Witz, sondern ein guter Roman. Kann man mal lesen, liest sich wirklich gut, ist aber nichts, was Leben verändert.

Worum geht’s? Darum, wie man sein Leben leben sollte

Jasper

Jasper ist ein junger Banker in New York und will nur eines: Millionen scheffeln und Anerkennung ernten. Um schneller zum Ziel zu gelangen, wird er kreativ und vollzieht verbotene Bankgeschäfte. Damit stürzt er nicht nur sich und das Unternehmen, für das er arbeitet, in den Ruin.

Henry

Henry LaMarck ist Schriftsteller, nicht mehr der jüngste, aber sehr bekannt. Er hat schon einige Bestseller veröffentlicht. Auf sein neues Buch wartet die Welt bereits, er hat es angekündigt – doch seitdem leidet er unter einer Schreibblockade. Eines Tages sieht er das Bild eines jungen Bankers in den Nachrichten und hat das Gefühl, er muss diesen gut aussehenden Mann finden, um wieder schreiben zu können…

Meike

Meike ist Übersetzerin in Deutschland und wartet auf den neuen Roman von Henry LaMarck. Ohne dieses Buch kommt bei ihr kein Geld rein, sie braucht es also dringend. Umso mehr, da sie sich gerade von ihrem Freund getrennt und sich ein eigenes Häuschen auf dem Land gekauft hat. Sie ist auf der Flucht vor dem Spießertum und will möglichst wenige Dinge besitzen.

Ihr ahnt es bereits – die Geschichten der drei Charaktere werden im Lauf des Romans miteinander verwoben. Am Anfang kennen sie sich nicht persönlich. Im Lauf der Handlung geht es darum, wie man sein Leben leben sollte – was ist wichtig? Ist es beruflicher Erfolg, sind es Freunde, sind es Statussymbole, oder geht es darum, einfach mit sich allein klarzukommen?

Ein bisschen oberflächlich

Die Geschichte der drei liest sich gut und einfach. Ein bisschen zu einfach vielleicht. „Das war ich nicht“ kommt mir vor wie ein Roman, der recht schnell heruntergeschrieben wurde. (Ohne dass ich davon eine Ahnung hätte, das ist nur mein persönlicher Eindruck.) Er ist ohne komplexe Wendungen gestaltet und die Charaktere sind zwar ausreichend ausgearbeitet, aber nicht besonders tiefgründig.

Nichtsdestotrotz macht es Spaß „Das war ich nicht zu lesen“. Magnusson bringt einen subtilen Humor ins Buch, den ich sehr mochte. Ich kann mir gut vorstellen, weitere Bücher von ihm zu lesen. Es muss ja nicht immer alles schwere Kost sein.

Dieses Buch ist was für dich, wenn du:

  • dich amüsieren willst.
  • darüber nachdenken willst, ob du dein Leben so lebst, wie es dir gefällt.
  • wissen willst, was passiert, wenn sich ein Banker, ein Autor und eine Übersetzerin treffen.

Ich habe folgendes Buch gelesen:
Magnusson, Kristof: Das war ich nicht. Erschienen beim Verlag Antje Kunstmann, München, 2010.

Herkunft:
Danke fürs Leihen, Sophie!

Bild: (c) Susanne – aufgenommen in Fürth, 2020

Susanne

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